Vereinsgeschichte

Gartenbauverein Dudweiler

Gründung: 17. 09. 1878
Wiedergründung: 12. 09. 1948

Vorsitzende:

Otto Blum (1878-1890)
Herr Dill (1890-1891)
Herr Petermann (1891-1908)
Heinrich Jost (1908-1920)
Nikolaus Strupp (1920-1951)
Karl Montino (1951-1953)
Paul Strupp (1953-1988)
Klaus Kirch (1988-2008)
Klaus Franosch (seit 2008)

Mitgliederstand:

Bis 1980 hatte der Verein zwischen 200 und 400 Mitglieder. Beonders in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg war der Zuspruch sehr hoch.
Der Mitgliederstand hat sich ab dem Jahr 2000 bei 125 Personen eingependelt. Sterbefälle und Austritte konnten durch Neuzugänge aufgefangen werden.

1878: 51; 1918: 205; 1928: 500; 1952: 285; 1962: über 500; 1988: 160; 1997: 135; 2001: 126; 2003: 128; 2005: 121; 2014: 125

Vereinsgeschichte:

Am 1. September 1878 versammelten sich zahlreiche Freunde des Gartenbaues und beratschlagten über die Gründung eines Gartenbauvereines in Dudweiler. Der auch anwesende Ortsbürgermeister O. Blum übernahm die Aufgabe, zur konstituierenden Sitzung einzuladen, die kurz darauf am 17. September im Saale des Württemberger Hofes stattfand. In den Vorstand wählte diese Gründungsversammlung als ersten Vorsitzenden den Bürgermeister und formulierte als Vereinsziel, „die Beförderung und Hebung des Feld- und Gartenbaues in allen seinen Zweigen“.

Entsprechend seinem fulminösen Gründungsstart mit sofort 51 Mitgliedern entwickelte sich der Verein und sein Vereinsleben recht rasant. Neben Vorträgen, Beratungen und Obstausstellungen wurde regelmäßig der Gartenbauvereinsball veranstaltet, der in Dudweiler als größeres gesellschaftliches Ereignis galt.

Auch während des Dritten Reiches konnte der Verein zunächst selbständig weiterarbeiten, wurde dann jedoch dem Ortsbauernführer unterstellt und der Fachschaft Gartenbau zugeordnet. Durch das Verbot aller Vereine nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Militärregierung, wurde die Neugründung nötig. Diese wurde durch den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Nikolaus Strupp am 12. September 1948 erfolgreich durchgeführt, dessen Amtskontinuität auch das weiterhin erfolgreiche Vereinsleben garantierte. Jetzt führte der Verein insbesondere Gemüse- und Obstanbaukurse durch. Der Garten war in dieser Zeit ein wertvoller Beitrag für die tägliche Speisekarte Auch eine Vereinsbibliothek wurde aufgebaut, Spritzgeräte wurden gekauft und an die Mitglieder verliehen.

1953 werden die Vereinsziele modifiziert und neu benannt: Förderung des Gartenbaues, Verschönerung des Ortsbildes durch Gärten und Hausschmuck und auch die Förderung der inneren Bindung zur Natur. Vorträge, Blumenschmuckwettbewerbe, Lehrfahrten, Erntedankfeiern, Schnittkurse gehören zum jetzt Vereinsprogramm und auch die Freizeit- und Umweltgestaltung ist ein wichtiges Anliegen des Vereins.

1996 wurden die Vereinsziele wieder modifiziert, denn die Bedeutung des Gartens hatte sich im Laufe der Zeit gewandelt.

Der Verein hat 2008 die Gemeinnützigkeit erhalten und darf nun Spendenquittungen ausstellen.

Vereinsziele

Während der Garten bis in die 60-er Jahre meist als Nutzgarten bewirtschaftet wurde, begann später immer mehr der Trend zum Ziergarten oder Freizeitgarten mit Grünflächen und Blumenrabatten. Heute wiederum hat sich der naturnahe Mischgarten mit Nutz- und Zierflächen und mit naturbelassen Flächen eingebürgert. Aus diesem Grund werden heute Vorträge über diese Themen angeboten: Zimmerpflanzen, Balkonpflanzen, Kübelpflanzen, Bodenuntersuchungen, Teichanlagen, praktische Tipps zur Dekorationen sind nur einige der angebotenen Themen im Laufe eines Jahres.

Vereinsveranstaltungen

Ein Haus- und Blumenschmuckwettbewerb wird in Verbindung mit weiteren naturverbundenen örtlichen Vereinen und dem Stadtbezirk Dudweiler durchgeführt. Dieser Wettbewerb besteht seit 2003 mit den Vereinen: Gartenbauverein Herrensohr, Gartenfreunde Wiesental; Naturfreunde OV Dudweiler. Der Gartenbauverein Herrensohr wurde ca. 2009 aufgelöst. Die Bezirksverwaltung Dudweiler unterstütze den Wettbewerb durch die Ausrichtung der Prämierung. Diese fand immer im Schlachthof statt. Ab dem Jahr 2015 gibt es die Bezirksregierung Dudweiler nicht mehr. Der Blumenschmuckwettbewerb wurde ab 2015 unter der Mitwirkung des Amtes für Stadtgrün und Friedhöfe und der bisherigen Vereine weitergeführt geführt.
2014 gab es eine große Fotoausstellung über 10 Jahre Haus- und Blumenschmuckwettbewerb im Bürgerhaus Dudweiler.

Ein jährlicher Schnittkurs im Frühjahr mit wechselnden Themen (Büsche, Sträucher, Beeren, große Gehölze usw.) ist regelmäßiger Bestandteil des Jahresprogramms.

Es wird regelmäßig ein Erntedankfest in Verbindung mit der Förderung von kirchlichen Kindergärten (Kindertagesstätte Dudweiler-Süd) durchgeführt.

Geräteverleih für Mitglieder

Seit 2000 können die Mitglieder eine 4-fach steckbare Leiter (Tiroler Steigtanne) für Baumhöhen bis 7,5 m und einen Häcksler für Äste bis 4 cm ausleihen.
Seit 2012 stehen auch ein weiterer Häcksler und eine Akku-Heckenschere zur Verfügung.
Der Verleih für die Mitglieder ist kostenlos.

Obstverwertung

Von 1953 bis 1996 nutzte der Verein eine Obstverwertungsanlage zur Herstellung von Apfelsaft und Schnäpsen. Die Anlage musste wegen Unrentabilität 1996 geschlossen werden. Das Gebäude der Obstverwertung war in der Schlachthofstraße gegenüber des Schlachthofs (Bauhof Dudweiler). Gleichzeitig mit der Brennerei wurde immer im Herbst ein Obst-Saft-Umtausch mit einer Produktionsfirma in Merzig eingerichtet. Dieser Umtausch wurde 1998 aufgegeben, da die Vereinsmitglieder mittlerweile älter geworden sind und die Arbeiten nicht mehr durchführen konnten. Das Gebäude für die Obstverwertungsanlage stand in der Schlachthofstraße rechts neben der Einfahrt zur Bauunternehmung D&S. Es ist von der Stadt Dudweiler für den Gartenbauverein zur Verfügung gestellt worden. Nachdem die Brennerei und der Obstumtausch aufgegeben worden sind, wurde das Grundstück verkauft. Seit ca. 2003 steht dort ein Wohnhaus.