Gärtnerei aus Dudweiler

Liebe Mitglieder, hier ein Bericht aus der Saarbrücker Zeitung über die Gärtnerei Birkenmeier aus Dudweiler.

 

Menschen im Regionalverband:  Zwei, denen das Gärtnern im Blut liegt

Die Brüder Florian (links) und Jonas Birkenmeier stehen vor einem ihrer historischen Firmenfahrzeuge in Dudweiler. Die beiden Gärtnermeister nutzen in ihrem Unternehmen ausschließlich Oldtimer.    Foto: BeckerBredel

 

 

 

 

Die Brüder Florian und Jonas Birkenmeier sind Gärtnermeister aus Leidenschaft. Kein Wunder: Die Familie gärtnert in Dudweiler bereits seit der Kaiserzeit.

Die Brüder Jonas und Florian Birkenmeier sind beide Gärtnermeister. Sie arbeiten in fünfter Generation im Familienbetrieb und entstammen einer regelrechten Gärtner-Dynastie. Der Uropa betrieb in Dudweiler einen Samenhandel, das Stammhaus nahe dem Dudoplatz steht zum Teil noch und geht auf das Jahr 1892 zurück. Später widmete sich Karl, der Vater der beiden, dem Betrieb und auch der Onkel Klaus ist in der Branche. Heute gibt es drei Gärtnereien Birkenmeier, alle aus der gleichen Familie, alle mit gleichen Wurzeln,  aber unterschiedlichen Chefs und Schwerpunkten. Die Brüder haben den Landschaftsbau weiterentwickelt, die Vorgängergeneration blieb beim Zierpflanzenbau und der Friedhofsgärtnerei.

Florian und Jonas sitzen auf der schattigen Terrasse neben dem Gewächshaus und haben Mühe, die Verflechtungen der drei Betriebe genau zu erklären. „Wenn wir es aufmalen, dann ist es ganz einfach.“ Doch wichtig ist eigentlich nur, dass diese Familie in Dudweiler gärtnert seit Kaisers Zeiten und die beiden 27- und 34-jährigen Jungmeister von ihrem Beruf schwärmen. „Es war immer klar, dass wir das lernen wollen. Aber von uns aus. Unsere Eltern haben nie darauf hingewirkt und nie davon gesprochen. Unsere beruflichen Pläne wurden uns stets freigestellt. Aber wenn man als Kind im Mutterboden wühlt und mit sieben Jahren den Radlader steuert, dann will man nichts anderes mehr,“ sagt Florian Birkenmeier, der Ältere der beiden. Er ist Gärtner durch und durch und war Vorsitzender der Saarländischen Gärtnerjugend, die leider eingeschlafen ist: „Heute interessieren sich die Berufsschüler nicht mehr dafür. Sie werden einfach nicht Mitglied in einem Berufsverband. Aktuell ruht das Angebot, obwohl wir immer schöne Treffen und Fahrten gemacht haben“, erklärt Florian Birkenmeier. Mit dem Nachwuchs sei das schwierig. Den Bewerbern fehle die Belastbarkeit: „Man muss dranbleiben, auch wenn es wehtut und weitermachen, wenn es kalt ist. Aber da scheitern viele dran.“

Florian und Jonas Birkenmeier verbrachten die eigene Lehrzeit in Fremdbetrieben, anders gehe es nicht, wenn man etwas lernen wolle. Heute sind die beiden Unternehmer und haben selbst beim Pressegespräch Blumenerde an den kräftigen Händen. Ein Zeichen, dass sie nicht arbeiten lassen. Im Landschaftsbau sind die beiden ausgelastet, sie bedienen ausschließlich Privatkunden im Raum Dudweiler und leisten sich den Luxus, Aufträge abzulehnen, wenn ihnen die Projekte nicht gefallen: „Bei Schottergärten ist Schluss“, sagen sie. Sie würden schließlich nicht ohne Grund in einem grünen Beruf arbeiten. Sie wollen Biotope schaffen, Bienen sehen. „Das kann trotzdem ganz toll aussehen und anders sein als bei allen Nachbarn“, versichern sie.

Anders als bei allen anderen ist auch der Fuhrpark der Familie Birkenmeier: Die Firma hat nur Oldtimer. Unimog, Lastwagen, Pkw – Alle Fahrzeuge haben ein H-Kennzeichen und werden von den beiden Brüdern gehegt und gepflegt. Und alle alten Autos sind trotzdem tagtäglich im Baustelleneinsatz. „Unser Vater hatte wenig Geld für neue Autos. Die wurden nicht ersetzt, sondern geflickt. Und wenn man einen Wagen mehrfach zerlegt hat, hat man ihn irgendwann lieb.“ Heute sind die alten Firmenautos Werbeträger und Wahrzeichen. „Bald sanieren wir den ersten Lieferwagen unseres Vaters, der bei uns im Hof steht.“ Hier vereinen sich dann Job und Hobby, denn die beiden Gärtnermeister sind echte Schrauber. Neben den historischen Firmenfahrzeugen kümmern sie sich um 50 historische Motorräder, die in der ganzen Familie zu finden sind.

Text von BeckerBredel